Heute Abend ist es so weit: Um 22 Uhr deutscher Zeit feiert ein neues Improvisationstheaterformat Premiere.
Es handelt sich dabei um digitales Improvisationstheater. Im Laufe der letzten zwei pandemischen Jahre hat sich weltweit eine Gruppe an Menschen von verschiedenen Kontinenten in verschiedenen Zeitzonen gefunden, die regelmäßig mithilfe einer Videokonferenz-Software digitales Improvisationstheater macht.
Als neustes Projekt ist eine Serie entstanden, die den üblichen Rahmen sowohl von klassischem Improvisationstheater auf einer Bühne, als auch den des eilends neu etablierten Formats des online-improvisierens mit Kamera und Mikrofon sprengt.
Bei letzteren wird häufig von Teilnehmenden und denen, die ihnen zusehen bemängelt, dass die Szenen statisch wirken. Als Gründe werden genannt, dass die Charaktere nicht körperlich miteinander interagieren können und sie immer in ihrem Rahmen gefangen sind, der von der Videokonferenzsoftware (beispielsweise Zoom) bzw. der Kamera vorgegeben wird.
Digitales Improvisationstheater neu gedacht
Als Konsequenz daraus ergeben sich häufig Szenen, in denen ein, zwei, drei oder mehr Charaktere mittig in ihrem Rahmen sitzen, geradeaus schauen und miteinander reden. Für viele Improvisierende ist das ermündet, beim Ansehen wird es indes auch als langweilig beschrieben.
Neben dem Ansatz, tatsächlich einmal mit der Kamera, ihren Möglichkeiten und WInkeln zu spielen oder auch als Person aus oder in den Rahmen zu greifen oder sich zu bewegen hat die Gruppe The Secret Society eine neue Fährte beschritten. Dazu wurde wie folgt vorgegangen.
Die einzelnen Szenen der Serie wurden während des Spiels aufgezeichnet. Und zwar jeder Charakter im eigenen Rahmen vor einem Greenscreen. Die Szenen sind weiterhin improvisiert. Dennoch gab es im Verlaufe der Produktion Hinweise und Rahmenbedingungen durch die Regisseurin, die australische Improvisationtheaterspielerin und -lehrerin Patti Stiles. Außerdem wurden die Positionierungen vor der Kamera besprochen. So ergab sich ein Material, dass beim späteren Editing mit Hintergrundbildern, Zwischenszenen, Musik und Geräuschen angereichert wurde. So entsteht der Eindruck, dass sich die Personen tatsächlich vor Ort befinden und beispielsweise tatasächlich auf dem selben Sofa gesessen haben, obwohl sie 9.000km und neun Zeitzonen trennen.
Das Ergebnis dieses Experiments feiert heute Abend um 22 Uhr (deutscher Zeit) Premiere auf youtube. Zu sehen ist das ganze als Screen Theatre Improvised – Episode 1.
Episode 2 folgt am 9. Dezember, Episode 3 am 16. Dezember.